Plattform Patientensicherheit
Wien [ENA] Vor zehn Jahren wurde die "Plattform Patientensicherheit" gegründet. Anscheinend war das notwendig, denn die Vision der Gründungsmitglieder lautete, "keine vermeidbaren Todesfälle mehr im Krankenhaus." Traurig aber wahr, auch Orte des Heilen sind nicht von Systemfehlern, Missständen oder Unglücksfällen gefeit. In den immer größer und komplexer werdenden Krankenanstalten braucht es zunehmend mehr Kontrolle.
Dr.Maria Kletecka - Pulker, Stellvertretende Leiterin des Instituts für Ethik und Recht in der Medizin und Geschäftsführerin der Österreichischen Plattform Patientensicherheit, sieht die Zahl der betroffenen Patienten und betroffenen Angehörigen von Gesundheitsberufen "erschreckend hoch." Trotzdem sieht sie straf - und zivilgerichtliche Verfahren nur bedingt zielführend, da dadurch das dringend erforderliche Vertrauensverhältnis verschlechtert wird. Sie empfiehlt den rechtlichen Rahmen für Patientensicherheit klarer zu formulieren. Ob der rechtliche Rahmen ausreichen wird, mehr oder weniger am Notfall agierende Systeme, wie eben Krankenhäuser, sicherer zu machen, ist natürlich fraglich, aber ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
Bei der Pressekonferenz im November 2018 in der Österreichischen Ärztekammer wurde das Thema Patientensicherheit auch im Kontext von Digitalisierung gesehen, denn die "Art und Weise, wie künftig im Gesundheitswesen gearbeitet wird, stellt schon heute altgediente Formen der Zusammenarbeit und Rollenvetständnisse auf den Kopf." Zum Thema Digitalisierung im Gesundheitssystem gibt es natürlich unterschiedliche Meinungen. Die einen zeigen die Gefahren auf und die anderen sehen darin auch Möglichkeiten. Dr. Peter Klimek vom Institut für Wissenschaft Komplexer Systeme meint, dass Digitalisierung eine Schlüsselrolle zukommen wird, um die momentane Qualität im Gesundheitssystem weiterhin zu gewährleisten. Sein Wort in Gottes Ohr!